Netzhautablösung (Amotio retinae)
Bei einer Netzhautablösung (Ablatio retinae, Amotio retinae) löst sich der inneren Anteile der Netzhaut (Neuroretina) des Auges von ihrer Versorgungsschicht, dem retinalen Pigmentepithel (Pars pigmentosa, RPE). Hierbei handelt es sich um einen augenärztlichen Notfall. Meisten findet eine Progression in Richtung Sehzentrum statt, welche das Ausmaß des nötigen Eingriffs vergrößert und die Prognose der endgültig erhaltbaren Sehkraft mit Erreichen des Sehzentrums (Makula) radikal verschlechtert.
Quelle wikipedia.org
Schema eines Längsschnitts durch Augapfel und Sehnerv:
1. Lederhaut (Sclera)
2. Aderhaut (Choroidea)
3. Schlemm-Kanal (Sinus venosus sclerae)
4. Arterieller Gefäßring (Circulus arteriosus iridis major)
5. Hornhaut (Cornea)
6. Regenbogenhaut (Iris)
7. Pupille (Pupilla)
8. vordere Augenkammer (Camera anterior bulbi)
9. hintere Augenkammer (Camera posterior bulbi)
10. Ziliarkörper (Corpus ciliare)
11. Linse (Lens)
12. Glaskörper (Corpus vitreum)
13. Netzhaut (Retina) und Pigmentepithel
14. Sehnerv (Nervus opticus)
15. Zonulafasern (Fibrae zonulares)
Äußere Augenhaut (Tunica externa bulbi): 1. + 5.
Mittlere Augenhaut (Tunica media bulbi): 2. + 6. + 10.
Innere Augenhaut (Tunica interna bulbi): 13.
Netzhautablösung Symptome
-Plötzliches Auftreten vieler winziger Flecken. Beim Sehen hin und her schwimmen, wie „Mücken“ vor den Augen (Mouches volantes).
-Das Wahrnehmen von Lichtblitzen in einem oder beiden Augen (Photopsien).
-Verschwommenes Sehen.
-Allmählich eingeschränktes seitliches (peripheres) Sehen, wie ein Vorhang im äußeren Gesichtsfeld.
Arzt unbedingt aufsuchen wenn!
Wenn die oben genannten Anzeichen oder Symptome einer Netzhautablösung festgestellt werden.
Die Netzhautablösung ist ein medizinischer Notfall, bei dem die Sehkraft dauerhaft verloren gehen kann.
Quelle: wikipedia
Risikofaktoren:
– Altern – Netzhautablösung tritt häufiger bei Menschen über 50 auf
– Vorherige Netzhautablösung an einem Auge
– familiär bedingte Veranlagung
– Hohe Kurzsichtigkeit (Myopie)
– Vorherige Augenoperation, z. B. Katarakt-Operation
– Vorherige schwere Augenverletzung
– Vorherige andere Augenerkrankung oder -störung, Retinoschisis (Netzhautspaltung), Uveitis (Entzündung der Gefäßhaut des Auges), Ausdünnung der peripheren Netzhaut (Gitterdegeneration)
Ursachen für eine Netzhautablösung
Es gibt drei verschiedene Arten der Netzhautablösung:
Die rhegmatogene Ablösung wird durch ein Loch oder einen Riss in der Netzhaut verursacht. Durch gelangt Flüssigkeit in die Netzhaut welche sich unter dieser ansammelt. Dadurch hebt sich die Netzhaut vom unten liegenden Gewebe ab. Die Bereiche, in denen sich die Netzhaut löst, verlieren ihre Blutversorgung und hören auf zu arbeiten. Die Sehfähigkeit geht verloren. Diese Art von Netzhautablösung ist die am häufigsten vorkommende.
Die häufigste Ursache für eine rhegmatogene Ablösung ist das Altern. Im Alter kann sich das gelartige Material, das das Innere des Auges ausfüllt (als Glaskörper bezeichnet), in der Konsistenz verändern und schrumpfen oder flüssiger werden. Der Glaskörper kann sich von der Oberfläche der Netzhaut lösen. Das ist eine häufige Erkrankung, die als hintere Glaskörperablösung bezeichnet wird. Eine Komplikation dieser Trennung ist ein Riss. Wenn sich der Glaskörper von der Netzhaut trennt oder ablöst, kann er mit ausreichender Kraft an der Netzhaut zerren, um einen Netzhautriss zu erzeugen. Unbehandelt kann der flüssige Glaskörper durch den Riss in den Raum hinter der Netzhaut gelangen, wodurch sich die Netzhaut löst.
Eine weitere Art der Ablösung ist die durch Zugkraft. Diese Art kann auftreten, wenn Narbengewebe auf der Oberfläche der Netzhaut wächst, welches die Netzhaut vom Augenhintergrund wegziehen kann. Traktionen dieser Art treten typischerweise bei Menschen auf, die unter schlecht kontrolliertem Diabetes oder anderen Erkrankungen leiden.
Von einer exsudativen Ablösung spricht man, wenn sich Flüssigkeit unter der Netzhaut sammelt, ohne Loch- und Rissbildung in der Netzhaut. Eine exsudative Ablösung kann durch altersbedingte Makuladegeneration, Augenverletzungen, Tumoren oder Entzündungen verursacht werden.